Abgeschoben in die Unsicherheit

Recherchen zur Situation der Roma im Kosovo, Serbien und Mazedonien

Donnerstag, 2. Juli 2015, 19.30 Uhr

IBIS-Halle, Klävemannstraße 16, Oldenburg

Vortrag, Fotos, Filme, Publikumsgespräch

von und mit JEAN-PHILIPP BAECK, taz-Redakteur, Bremen

Soziologe und Kulturwissenschaftler. Schwerpunkte:Innen- undSozialpolitik,

Migration und Flüchtlinge, Rassismus und Antisemitismus


Eintritt frei, Spenden erwünscht

Wenn die Flüchtlingszahlen steigen, reagiert die deutsche Politik: Indem vielen Asylbewerber_innen abgesprochen wird, verfolgt zu werden und die Asylverfahren verkürzt werden, um Menschen schneller wieder loszuwerden.
Im Herbst erweiterte die Bundesregierung aus diesem Grund die Liste angeblich „sicherer Herkunftsstaaten“, um die Länder Mazedonien, Serbien und Bosnien-Herzegowina. Per Dekret wurde festgelegt, dass es in diesen Ländern keine Diskriminierung oder Verfolgung gebe,, die einen Grund für Asyl darstellen. Auch das Kosovo war Anfang 2015 für diese mmigrationspolitisch motivierte Liste im Gespräch. Dabei hat vor allem die Minderheit der Roma in diesen südost-europäischen Ländern unter rassistischen Anfeindungen, Diskriminierungen und systematischer Ausgrenzung zu leiden. Sie werden als Roma nicht zur Erwerbsarbeit zugelassen, haben oft keine Zugang zur Gesundheitsversorgung und sind tätlichen Angriffen ausgesetzt.
Taz-Redakteur Jean-Philipp Baeck hat sich in Serbien, Mazedonien und im Kosovo selbst ein Bild gemacht. Mit einer Gruppe von Aktivist_innen, Ärzt_innen und Anwält_innen recherchierte er in Dörfern im Osten Kosovos, am Rande Belgrads oder in der größten Roma-Siedlung in Skopje.
Die Gruppe besuchte vor allem Familien, die aus Deutschland abgeschoben wurden. Mit Fotos und kurzen Filmbeiträgen wird er darlegen, warum weder das Kosovo noch Serbien oder Mazedonien für Roma sicher sind und erklären, wie Antiziganismus vor Ort und in der deutschen Politik bis heute das Leben der Roma bedroht.

Veranstalter: Förderverein internationales Fluchtmuseum e.V.
in Kooperation mit dem Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg e.V. und IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle

Hier ein Link zu einer Broschüre: 

http://www.alle-bleiben.info/wp-content/uploads/2014/12/kosovo_web.pdf