Banner zum Ukraine-Krieg

Seit kurzem hängt ein blau-gelbes Banner mit unserem Statement zum Ukrainekrieg in unserem Kulturzentrum: AUFHÖREN!!!

Sinti und Roma in Oldenburg – ein Kampf für Sichtbarkeit, Teilhabe und Erinnerung

Roma Familie vor den Toren Oldenburgs um 1910 © Stadtmuseum Oldenburg

22. März, 19 Uhr, Hauptfoyer des Staatstheaters, Theaterwall 28 

Am Dienstag, 22. März, 19 Uhr, lädt das Stadtmuseum wieder zu der Veranstaltungsreihe „OL verändern | OL erinnern“ ein. Zu Gast sind Christel Schwarz vom Maro Kher-Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg sowie Patrick Schwarz vom Anna Schwarz Haus e.V. Alexander Duschek, wissenschaftlicher Volontär am Stadtmuseum, spricht mit ihnen über die öffentliche Wahrnehmung von Sinti und Roma in Oldenburg und deren Geschichte, die kaum im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert zu sein scheint.
Von der Stigmatisierung und gesellschaftlichen Ächtung bis hin zur systematischen Verfolgung, Deportation und Ermordung im Nationalsozialismus sind Sinti und Roma auch heute noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Dies zeigt nicht zuletzt der Brandanschlag auf das von Christel Schwarz geleitete Maro Kher-Haus im Jahr 2013. Eine Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und gegenwärtigen Situation im alltäglichen Leben der Oldenburger Stadtgesellschaft ist demnach umso notwendiger.
Als zentrale Ansprechpartner unterstützen Christel und Patrick Schwarz betroffene Sinti und Roma in ihren Anliegen und Problemen. Seit vielen Jahren engagieren sie sich für die Präsenz und Gleichbehandlung im öffentlichen Leben der Stadt. Darüber hinaus pflegen und erhalten sie das Andenken an Anna Schwarz, der Namenspatin des Kulturhauses, und anderer Opfer der NS-Diktatur.
Im Gespräch berichten die beiden Gäste Wissenswertes aus ihrem Arbeitsalltag und von ihren täglichen Herausforderungen. Sie liefern Einblicke in eine Lebensrealität, die sowohl in der Geschichtsschreibung als auch im gegenwärtigen Selbstverständnis der Stadt viel zu lange Zeit vernachlässigt wurde.

Im Anschluss an das Gespräch lädt das Stadtmuseum das Publikum zur Diskussion des Themas ein.

Die Veranstaltung findet im Hauptfoyer des Staatstheaters, Theaterwall 28 statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Es gelten die aktuellen Coronabestimmungen des Staatstheaters.
Das Stadtmuseum bittet um vorherige Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter: 0441 235-2887 

Holocaust Gedenktag 2022

Seit 1989, an dem die Stadt Oldenburg für den 24. November die Initiative "Sinti in Oldenburg" anlässlich der Übergabe des Gedenksteines am Friedhofsweg einlud, findet jährlich eine Kranzniederlegung statt. Dieser Gedenkstein, der durch die Bürgerinitiative, eine Vorgängerin des Freundeskreises für Sinti und Roma in Oldenburg e.V., für die Opfer der Sinti während der nationalsozialistischen Diktatur in Oldenburg errichtet wurde, ist das erste Sinti und Roma Denkmal, was von einer Kommune finanziell unterstützt wurde.

2022 fällt der internationale Holocaustgedenktag , der 27. Januar, auf einen Donnerstag.

Wir laden am 27. Januar 2022
um 12 Uhr am Friedhofsweg
zur Kranzniederlegung ein

Der geplante Vortrag im Marmorsaal des Landesmuseum von Herrn Dr. Hans Hesse zu seinen Forschungen zu den Sinti in Bremerhaven und Bremen und im Nordwestraum, um den Opfern einen Namen und ihre Geschichte zurück zu geben, muss leider verschoben werden.Bürgermeisterin Frau Wolff und Herr Schwarz bei der Kranzniederlegung

Bürgermeisterin Frau Wolff und Herr Schwarz bei der Kranzniederlegung

Bürgermeisterin Frau Wolff und Herr Schwarz bei der Kranzniederlegung

Sinti und Roma in Oldenburg

OL verändern | OL erinnern

Sinti und Roma in Oldenburg

Mittwoch, 24. November, 19 Uhr Musikschule Oldenburg, Baumgartenstr. 12

Eine Veranstaltung vom Stadtmuseum Oldenburg

Wir vom Anna Schwarz Haus sind mit dem Stadtmuseum Oldenburg in Kontakt getreten, da auch dort die Geschichte der Sinti und Roma, wie sie selber zugestehen, "kaum im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert zu sein scheint".

Hier nun der Text von deren Internetseite:

Beim zwölften Termin von OL verändern | OL erinnern sind Christel Schwarz vom Maro Kher Freundeskreis für Sinti und Roma in Oldenburg sowie Patrick Schwarz vom Anna Schwarz Haus e.V. zu Gast. Alexander Duschek, wissenschaftlicher Volontär am Stadtmuseum, spricht mit ihnen über die öffentliche Wahrnehmung von Sinti und Roma in Oldenburg und deren Geschichte, die kaum im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert zu sein scheint. In ihren jeweiligen Heimatländern bilden sie historisch gewachsene Minderheiten. Sinti bezeichnet die in West- und Mitteleuropa beheimateten Angehörigen der Minderheit, Roma diejenigen ost- und südosteuropäischer Herkunft. Außerhalb des deutschen Sprachraums wird  Roma als Name für die gesamte Minderheit verwendet.

Von der Stigmatisierung und gesellschaftlichen Ächtung, bis hin zur systematischen Verfolgung, Deportation und Ermordung im Nationalsozialismus sind Sinti und Roma auch heute noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Dies zeigt nicht zuletzt der Brandanschlag auf das von Christel Schwarz geleitete Maro Kher-Haus im Jahr 2013.

Eine Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und gegenwärtigen Situation im alltäglichen Leben der Oldenburger Stadtgesellschaft ist demnach umso notwendiger. Als zentrale Ansprechpartner unterstützen Christel und Patrick Schwarz betroffene Sinti und Roma in ihren Anliegen und Problemen und engagieren sich seit vielen Jahren für die Präsenz und Gleichbehandlung im öffentlichen Leben der Stadt. Darüber hinaus pflegen und erhalten sie das Andenken an Anna Schwarz, der Namenspatin des Kulturhauses, und anderer Opfer der NS-Diktatur.

Im Gespräch berichten die beiden Gäste Wissenswertes aus ihrem Arbeitsalltag und von ihren täglichen Herausforderungen. Sie liefern Einblicke in eine Lebensrealität, die sowohl in der Geschichtsschreibung als auch im gegenwärtigen Selbstverständnis der Stadt viel zu lange Zeit vernachlässigt wurde.

Im Anschluss an das Gespräch lädt das Stadtmuseum das Publikum zur Diskussion ein.
Die Veranstaltung findet im Veranstaltungsraum der Musikschule Oldenburg,
Baumgartenstraße 12 statt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich per Mail zur Veranstaltung an: museumsvermittlung(at)stadt-oldenburg.de 

Aktionsbündnis „Unser Denkmal ist unantastbar!“

„Unser Denkmal darf nicht angefasst werden. Es ist das einzige, was wir haben.
Wer das Denkmal anfasst, tötet unsere Menschen ein zweites Mal“

(Zilli Schmidt, geb. 1924, Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau)

„Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas
in seiner gesamten Ausdehnung darf nicht berührt werden!
Wenn es jemand wagt, werde ich persönlich kommen
und es mit meinem Körper schützen“

(Dani Karavan, Künstler und Schöpfer des Denkmals
für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin)


Mit Bestürzung und Entsetzen haben wir erfahren, dass das nationale Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin durch den geplanten Bau der S21 massiv beeinträchtigt und beschädigt werden könnte. Für uns als Nachfahren der Opfer des deutschen Völkermordes an den Angehörigen unserer Minderheiten ist dieses Denkmal ein unersetzlicher Ort, um den wir lange kämpfen mussten.
Das Denkmal nahe dem Reichstagsgebäude ist ein sehr spätes Bekenntnis der Bundesrepublik Deutschland zur Verantwortung für den Massenmord an bis zu 500.000 Sinti und Roma in Europa, ein Ausdruck der Anerkennung des zugefügten Unrechts. Für die deutschen und für die europäischen Sinti und Roma ist dieser Ort der Trauer und des Gedenkens unantastbar, umso mehr, als unsere während des Zweiten Weltkrieges von Deutschen und ihren Helfern ermordeten Menschen kein Grab haben: Frauen, Männer und Kinder wurden, weil sie Sinti oder Roma waren, in Gruben erschossen und verscharrt oder in den Gaskammern erstickt und anschließend in Krematorien verbrannt. Ihre Asche wurde in der Umgebung verstreut. Für viele deutsche Sinti ist das Denkmal ein symbolisches Grabmal: mulno – ein unverletzlicher Ort, der dem Andenken und der Ehre unserer Toten gewidmet ist.
Das Denkmal ist darüber hinaus das nationale Zeichen gegen Antiziganismus, den Rassismus gegen Menschen mit Romani-Hintergrund.
Das Denkmal ist nicht zuletzt auch ein bedeutsames Gesamtkunstwerk des international anerkannten israelischen Künstlers Dani Karavan und des Musikers, Europaabgeordneten und Sinto Romeo Franz.
Bei den derzeit in Erwägung gezogenen Trassenführungen der S21 wurde diese besondere Bedeutung des Denkmals offenbar nicht beachtet. Das Denkmal würde massiv beschädigt, das Gedenken wäre unmöglich. Das ist unvorstellbar, es ist nicht hinnehmbar und nicht verhandelbar!
Wir begreifen das Denkmal einschließlich des Baumbestands als einen „Zwangspunkt“ im Bauvorhaben, der für den Verlauf der S-Bahn-Trasse maßgeblich sein muss.

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